Jana Wieczorek (*1988, Hannover)
Objets trouvés, zeitgenössische Artefakte, geheimnisvolle Gegenstände der Vergangenheit, private Habseligkeiten, Hinterlassenschaften – wie lassen sie sich in Raum und Zeit ein-, oder Personen zuordnen? Wie in Bezug zu sozial- oder gesellschaftshistorischen Phänomenen kontextualisieren?
Der Versuch tiefe Einsicht in das Private zu erlangen. Ein sich scheinbar verborgenen Erinnerungen nähernder, voyeuristischer Blick. Auf der Suche nach Anhaltspunkten, kohärenten Zusammenhängen oder einer vermeintlichen Wahrheit.
Wir nutzen und verstehen private Aufnahmen als Zeugnisse der Vergangenheit, sie lassen uns das Abgebildete und die damit verbundenen Erinnerungen faktisch belegbar und wahr machen. Doch was passiert, wenn die scheinbar selbstverständliche Verwendung dieser Dokumente als authentisch-biografisches Material nicht mehr kongruent erscheint?
So ist der grundlegende Zweifel an der Authentizität von fotografischen Dokumenten und den damit in Zusammenhang stehenden individuellen Erinnerungen, als intersubjektive Konstruktionen, oftmals auf der Basis dieser Dokumente, Ausgangspunkt der künstlerischen Forschung bzw. multimedialen Arbeit.